24. April: Die Puppe (Stummfilm, Begleitung der HM)

Kurzfilm:

(Länge: :0 Min.)

Die Puppe

Deutschland (1919)


Stummfilm 1,37:1
Regie: Ernst Lubitsch
Schauspieler: Ossi Oswalda, Hermann Thimig, Victor Janson
66 Minuten
Die muß einen komplizierten Mechanismus haben!

Die Spielstätte in Garching bietet erstmals genügend Raum, um den Stummfilm nicht nur von einem Pianisten, sondern von einem gesamten Kammerorchester – dem VOLTA Ensemble der Hochschule für Musik und Theater München – live zu untermalen. So formt sich unter der Leitung von Prof. Mark Pogolski ein harmonisches Zusammenspiel aus altbewährtem Filmhandwerk und authentischer Live-Musik, das die Magie der Stummfilmzeit eindrucksvoll wiederaufleben lässt.

Lancelot, der widerwillige Erbe eines alternden Barons, sieht sich plötzlich mit einem absurden Ultimatum konfrontiert: Um die Nachfolge seines Onkels, Baron de Chanterelle, zu sichern, soll er – ungeachtet seiner abgrundtiefen Abneigung gegenüber der Ehe – endlich den Bund fürs Leben schließen. Die vom Baron eingeladene Flut heiratswilliger Damen lässt ihm jedoch keinen Raum zum Entrinnen. In seiner panischen Suche nach einem Ort der Ruhe flüchtet sich Lancelot in ein Kloster, in dem er zwar Unterschlupf findet, aber zugleich auch mit den finanziellen Notlagen seiner neuen Mitbewohner konfrontiert wird.

Als das Kloster vor dem Ruin steht, wird ein skurriler Plan ausgeheckt. Statt einer lebenden Braut soll Lancelot eine täuschend echte Puppe heiraten, deren Mitgift das Kloster rettet. In der Werkstatt des exzentrischen Puppenmeisters Hilarius wird Lancelot mit einer Reihe aufreizend lebensnaher Puppen konfrontiert, die ihm jedoch entschieden zu frivol erscheinen. Erst als Hilarius seine neueste Kreation präsentiert – eine anständige, charakterstarke Figur, die Hilarius' Tochter Ossi wie aus dem Gesicht geschnitten ist –, zeigt Lancelot Interesse. Was niemand weiß: Die eigentliche Puppe ist defekt, und aus Mitgefühl für den Lehrling, der sie reparieren soll, hat die echte Ossi kurzerhand ihren Platz eingenommen. Die abenteuerlustige Tochter spielt ihre Rolle als mechanische Puppe so überzeugend, dass Lancelot sie für das perfekte Modell hält – und nichts ahnend in eine Ehe mit einer Frau aus Fleisch und Blut stolpert.

Ein Film aus dem Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung (www.murnau-stiftung.de) in Wiesbaden

These imaginative visuals are matched by a surprisingly large number of good one-liners for a silent movie. The Doll is enormous fun, and must be one of the drollest feature-length comedies of the 1910s. (themoviescreenscene)

Als Highlight des Films erweist sich derweil Hauptdarstellerin Ossi Oswalda, die die vermeintlich mechanische Puppe mit wunderbar schelmischem Charme und vollem Körpereinsatz spielt. (Tom Schünemann)