Glossar & FAQ

Warum zeigt ihr manche Filme nicht, auch wenn sie jedes Semester von vielen Zuschauern gewünscht werden?

Für viele der häufig gewünschten Filmen gibt es in Deutschland keine Verleihrechte. Dementsprechend können wir diese Filme leider nicht buchen und euch zeigen.

Wie funktioniert Kino überhaupt?

Ein Kinofilm "besteht" aus 24 Bildern pro Sekunde. Nun kann man den Film aber nicht kontinuierlich abspielen, sondern man muss ein Bild kurz zeigen, dann muss man mit einer Blende das Bild verdecken und den Film um ein Bild weitertransportieren, und erst danach kann man die Blende wieder öffnen. Ein Kinofilm bewegt sich also ruckartig mit 24 Bildern pro Sekunde. Daher kommt auch das knatternde Geräusch eines Kinoprojektors.

Was meint ihr mit 35 mm?

der tu film zeigt nur "echte" Kinofilme mit einem analogen Filmprojektor. 35mm ist dabei die Breite des Filmes. Es gibt neben 35mm noch andere Filmbreiten (70mm, 16mm), die aber heute praktisch nicht mehr verwendet werden.

Inzwischen kann der tu film auch digitale Filme abspielen, sodass Filme von 35mm eher selten geworden sind. Die jährliche Feuerzangenbowle wird aber traditionsgemäß immer von 35mm gespielt. 

Wie kommt der Ton auf den Film?

Der "klassische" Kinoton ist eine analoge Tonspur auf dem Film selbst. D.h. die Wellenform des Tons ist optisch neben dem eigentlichen Bild auf den Film kopiert. Daneben gibt es noch einige digitale Tonsysteme. Auch bei diesen wird die (digitale) Toninformation optisch auf dem Film gespeichert.

Was ist Dolby Surround?

Dolby Surround ist ein Kodierungsverfahren, bei dem der Raumklang durch 4 Lautsprechersysteme (Links, Mitte, Rechts, Surround) erzeugt wird. Bei der Aufzeichnung werden diese 4 Kanäle zu einem Stereosignal gemischt ("gematrixt"), bei der Wiedergabe elektronisch wieder getrennt. Dolby Surround ist ein System für den Consumer-Bereich und wurde aus dem professionellen Dolby Stereo entwickelt.

Was ist Dolby Stereo bzw. Dolby A?

Dolby Stereo kam ca. 1972 auf den Markt und besteht aus einer Rauschunterdrückung, die Störgeräusche durch Schmutz und Kratzer unterdrückt und einer Surround Decodierung wie bei Dolby Surround. Später wurde das System Dolby A genannt, als die weiterentwickelte SR-Rauschunterdrückung auf den Markt kam.

Was ist Dolby SR?

Dolby SR ist genau wie Dolby A ein analoges Surroundverfahren und kam 1985 auf den Markt. Das vom Filmmaterial abgetastete Audiosignal wird mit einer Dolby SR Raschunterdrückung "entstört". Dolby SR ist wesentlich leistungsfähiger als Dolby A, man erzielt eine bessere Höhenwiedergabe und deutlich bessere Dynamik. Zusätzlich wurde ein weiterer Kanal, der Subwoofer, eingeführt, mit dem die Basswiedergabe verbessert wird.

Dolby SR ist ein rein professionelles System, das auch in Tonstudios Verwendung fand und erst in den letzten Jahren durch die Digitaltechnik verdrängt wurde. Der tu film wurde 1998 mit einer Dolby SR Anlage ausgestattet. Dolby SR findet heute noch Verwendung, wenn keine digitale Tonspur auf dem Film zur Verfügung steht.

Was ist Dolby Digital?

Bei Dolby Digital befindet sich neben der analogen Tonspur zusätzlich auch eine digitale. Dabei werden sechs Tonkanäle (Links, Mitte, Rechts, Linker Surround, Rechter Surround, Subwoofer) digital codiert auf dem Film gespeichert. Im Gegensatz zum Consumer Dolby Digital ist Kino Dolby Digital wesentlich komplexer, da die Daten auf dem analogen Film gespeichert sind. Bei der Abtastung und Digitalisierung müssen Staub, Kratzer und Kopierfehler herausgerechnet werden. Mechanische Filmprojektoren laufen selten mit der genormten Geschwindigkeit von 24 Bildern/s - häufig sind sie etwas schneller. Gerade Multiplexe spielen sehr gerne etwas schneller (25 B/s) - man ist einfach ein paar Minuten früher mit der Vorstellung durch... Der digitale Datenstrom muss aber nach einem festen "Takt" fließen, damit er wieder in analoge Audiosignale umgewandelt werden kann und wird daher umgerechnet. Erst am Schluss passiert das, was jeder Heim-DVD-Player auch macht: die digitalen Daten werden wieder in analoge Audiosignale umgewandelt und die Datenreduktion (auch AC3 genannt) rückgängig gemacht.

Der tu film hat seit 2002 eine Dolby-Digital-Anlage.

Was ist dts?

dts steht für digital theatre system und ist ebenfalls ein Digitalton-Verfahren. Anders als bei Dolby Digital ist dabei aber nur ein Timecode auf dem Film selbst gespeichert. Der eigentliche Ton kommt von speziellen DTS-CDs, die mit dem Timecode synchronisiert abgespielt werden. DTS wird gerne in großen Kinos für einzelne Fremdsprachenvorstellungen benutzt - verwendet man die CDs mit der Originalversion zusammen mit der deutschen Filmkopie, so lässt sich sehr einfach eine OV-Vorstellung "basteln". Peinlich wird's nur, wenn das System versagt und ein Teil des Films auf einmal in deutsch läuft....

Was ist THX?

THX ist nicht, wie viele denken, ein Tonsystem, sondern ein allgemeiner Qualitätsstandard für Kinos, der sicherstellen soll, dass der Zuschauer den Film genau so erlebt, wie der Regisseur im Studio. Vor allem ist bei einem THX-Kino die Tontechnik und Raumakustik streng reglementiert und wird regelmäßig überprüft und neu kalibriert. Zudem wird geregelt, wie groß und hell das Bild auf der Leinwand sein muss, der Sitzreihenabstand, Blickwinkel auf die Leinwand, Lärm von außen z.B. durch die Klimaanlage, etc.

Im Zeitalter, wo man bei jedem Elektronik-Discounter THX-Boxen für seinen DVD-Player kaufen kann und ohne jegliche Justage und Beachtung von Akustik neben seinen 55cm-Fernseher stellt, hat THX als Qualitätsstandard und Marketingargument stark an Glaubwürdigkeit verloren.

Was ist Breitbild (Widescreen)?

Breitbild ist ein Bildformat für Kinos mit einem Seitenverhältnis von 1:1,66 bzw. 1:1,85. Es ist das neben CinemaScope heute übliche Bildformat. Das aus dem Fernsehen bekannte 16:9 liegt mit einem Seitenverhältnis von 1:1,77 etwa in der Mitte - Im Fernsehen wird daher immer durch schwarze Trauerränder ("letterboxing") oder Weglassen von Bildinhalten "geschummelt".

Alte Filme haben noch ein Bildformat von 1:1,37 (z.B. die Feuerzangenbowle). Dieses Format entspricht in etwa dem Seitenverhältnis der guten alten Fernsehbildröhre.

Was ist CinemaScope (CS)?

Das schöne am Kino sind die großen und vor allem B R E I T E N Bilder. CinemaScope ist ein Bildformat mit einem Seitenverhältnis von 1:2,39. Das Bild ist also mehr als doppelt so breit wie es hoch ist.

Während solche breiten Bilder selbst auf die modernste HDTV-Glotze nicht ohne Trauerränder draufpassen oder gnadenlos an der Seite beschnitten werden, wird bei der Filmaufzeichnung von Cinemascope ein Trick angewandt: Auf dem Film hat das Bild nur ein Seitenverhältnis von 1:1,4 - und nutzt damit das gesamte zur Verfügung stehende Filmmaterial aus. Bei der Aufnahme werden dabei Spezialoptiken verwendet, die das Bild horizontal stauchen. Bei der Wiedergabe im Kino wird das Bild durch ein spezielles CinemaScope-Objektiv im Projektor "entzerrt". Vielleicht ist euch schon mal ein Film aufgefallen, in dem die Leute "Eierköpfe" hatten. In diesem Fall habt ihr einen CinemaScope-Film gesehen, bei dem der Vorführer vergessen hat, das Objektiv zu wechseln.

Wie kommt das Programm für ein Semester zustande?

Wir sammeln das ganze Semester Filmvorschläge auf unserer Homepage. Diese werden am Ende der Vorlesungszeit zunächst vorsortiert nach Verfügbarkeit (s.o.) und ob wir sie vor kurzem gezeigt haben. Dann trifft sich der gesamte Verein und stimmt ab. Es wird also tatsächlich jeder Vorschlag berücksichtigt, ganz unabhängig von seiner aktuellen Bewertung.